von Angelika Bikner-Ahsbahs

Ein weiterer Kommentar zum ersten Symposium des DBR-Netzwerks

Das Symposium hat eine Vielfalt von Aspekten gezeigt, die für DBR relevant sein können. Vieles, was auch in anderen Forschungsansätzen vorliegt, findet man im DBR ebenso wieder, nur unterschiedlich akzentuiert.

Kumulatives und iteratives Vorgehen etwa kommt in Forschung generell vor. DBR aber erhebt dieses Vorgehen zu einem methodischen Prinzip, das im Lernen aus der systematischen Beforschung eines Designs die Quelle für zyklisch-iterative Weiterentwicklung des Designs und der theoretischen Erkenntnis sieht und dies transparent macht.

Auch ethische, ontologische und epistemologische Grundannahmen sind für jede Forschung relevant, selbst wenn diese den Forschenden nicht immer bewusst sind. Beim DBR aber ändert sich die Gewichtung, es geht auch um die ethische Verantwortung für das Design und um normative Zielsetzungen, die in Bildungskontexten erreicht werden sollen, und es geht um Relevanz für die Praxis.

DBR arbeitet mehr als andere Forschungsansätze mit der Praxis und deren Akteuren zusammen, um direkte Erkenntnisse und verwendbare Designs für die Praxis zu gewinnen. Lange Umsetzungsprozesse in die Praxis werden abgekürzt. Wie in jeder Forschung spielen Theorien eine zentrale Rolle, DBR aber setzt auf (Weiter-)Entwicklung von Theorien aus der Praxis für die Praxis. In diesem Sinne werden für das Design spezifische Hypothesen formuliert, praktisch geprüft und eher nicht durch statistisches Testen von Hypothesen, obwohl – es ist nicht verboten statistische Methoden zu verwenden. Die wichtigen Schlüsse im DBR sind aber inhaltlicher und weniger formaler Natur.